G20-Gipfel: Klimaziele wurden bekanntgegeben.
Die Präsidenten der G20-Länder trafen sich vom 09.-10. September 2023 unter der Präsidentschaft Indiens in Neu-Delhi. Die Abschlusserklärung des Gipfels mit dem Hauptanliegen “Eine Erde, Eine Familie, Eine Zukunft” enthielt
dynamische und ehrgeizige Ziele im Klimaschutz. In diesem Zusammenhang wurden folgende Zusagen gegeben:
- Konkretes Vorgehen gegen globale Herausforderungen und Befolgung von Entwicklungsmodellen, die weltweit nachhaltige, inklusive und gerechte Übergänge anwenden,
- Beschleunigung des starken, nachhaltigen, ausgewogenen und inklusiven Wachstums,
- Gewährleistung der vollständigen und effektiven Umsetzung der “Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung”,
- Die Befolgung von Entwicklungsmethoden mit einem integrierten und inklusiven Ansatz, die niedrige Treibgas- und niedrige Kohlenstoffemissionen anvisieren sowie klimabeständig und nachhaltig für die Umwelt sind,
- Die Verbesserung des Zugangs zu Gesundheitsmaßnahmen und die Vereinfachung ihrer Liefer- und Herstellungskapazitäten in Entwicklungsländern zur besseren Vorbereitung auf zukünftige Notfälle in Gesundheitsangelegenheiten,
- Die dringende und effektive Behandlung der Schuldenanfälligkeit von Entwicklungsländern und die Förderung des widerstandsfähigen Wachstums,
- Die Erhöhung der Finanzierung von Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDG‘s) aus sämtlichen Quellen, um die Fortschritte zu beschleunigen,
- Die Beschleunigung der Bemühungen zur Umsetzung des Pariser Abkommens, inklusive des Temperaturziels,
- Zur Optimierung des Entwicklungseffekts und zur Behandlung globaler Herausforderungen: Beobachtung der Reformen bei Multiliteralen Entwicklungsbanken (MDBs),
- Verbesserung der digitalen Leistungen und des Zugangs zur digitaler öffentlicher Infrastruktur; Nutzung von digitalen Wandelmöglichlkeiten zur Förderung des nachhaltigen und inklusiven Wachstums,
- Förderung nachhaltiger, hochwertiger, gesunder, sicherer und ertragreicher Beschäftigung,
- Schließung der Geschlechterkluft und Förderung der vollständigen, gleichberechtigten und sinnvollen Teilnahme von Frauen als Entscheidungsträger in der Wirtschaft,
- sowie die Gewährleistung der verbesserten Integration von Perspektiven der Entwicklungsländer in die zukünftigen G20-Tagesordnungen.
Die G2-Präsidenten haben ferner umfassende Bewertungen zum
multilateralen Wirtschaftssystem vorgenommen. In diesem Rahmen machten sie auf die Notwendigkeit folgender Punkte aufmerksam und erklärten Bemühungen dazu zu unternehmen:
- Die Unterstützung von Politiken, die Handel und Investitionen als Antrieb zum Wachstum und Wohlstand für alle nutzen,
- Die Notwendigkeit eines multilateralen Handelssystems, die auf Regelungen basiert, diskriminierungsfrei, fair, offen, inklusiv, gerecht, nachhaltig und transparent ist,
- Die Gewährleistung eines gleichberechtigten Spielraums und einer gerechten Konkurrenzumgebung, in der keine Bevorteilung oder marktschädigende Anwendungen bestehen, damit eine für alle geeignete Handels- und Investitionsumgebung gefördert werden kann,
- Der Ausbau des Zugangs der KMU zum Wissen, um die Integration der KMU in Entwicklungsländern in den internationalen Handel zu fördern,
- Zum Zwecke der Unterstützung der Länder in der Feststellung ihrer Risiken und dem Aufbau von Widerstand dagegen, die Beobachtung der Entwicklungen in der Landkarte globaler Wertschöpfungsketten (GWK),
- und dass Handels- und Umweltpolitiken sich in Kohärenz mit den betreffenden Vereinbarungsbestimmungen gegenseitig unterstützen.
Die G20-Präsidenten machten auch
zu Energiefragen bemerkenswerte Erklärungen.
- Sie vereinbarten als einen Weg zur Gewährleistung eines starken, nachhaltigen, ausbalancierten und umfassenden Wachstums und zur Erzielung von Klimazielen die Beschleunigung des Übergangs zu sauberer, nachhaltiger, gerechter, wirtschaftlicher und integrativer Energie,
- und zur Unterstützung der Entwicklungsländer beim Übergang zu niedrigerem Kohlenstoff-emissionen die Fortsetzung der Bemühungen um kostengünstige Finanzierung sowie die Fortsetzung der Bemühungen zur Verdreifachung der nachhaltigen Energiekapazität auf globaler Ebene,
- und bezüglich der Investitionsmenge, die für den Übergang zu sauberer Energie benötigt wird.
Sie vermerkten den Bedarf von Finanzmitteln in Höhe von 5,8-5,9 Billionen Dollar, die Entwicklungsländer benötigen, um ihre Emissionsziele bis 2030 zu erreichen.
Jedoch haben die G20-Präsidenten trotz ihrer Zusage zur Erhöhung der sauberen Energie keine Vereinbarung zur Reduzierung von fossiler Energie treffen können.
Im Ergebnis kann man zusammenfassend sagen, dass
die G20-Präsidenten beim Ergebnisbericht des Gipfels zahlreiche Feststellungen und Versprechen vorgenommen haben, die die Schaffung einer inklusiveren und nachhaltigen Welt betreffen. Diese wurden zu den folgenden Überschriften geäußert:
- Ausbau finanzieller Inklusion,
- Armutsbekämpfung,
- Beschleunigung der Fortschritte in den Zielen zur nachhaltigen Entwicklung,
- Stärkung der globalen Gesundheit und Annahme des grundlegenden Gesundheitsansatzes,
- Gewährleistung der Zusammenarbeit von Finanzen und Gesundheit,
- Unterstützung hochwertiger Bildung,
- Erstellung eines grünen Entwicklungspaktes für eine nachhaltige Zukunft,
- Entwurf einer der zirkulären Wirtschaft zugewandten Welt,
- Umsetzung des Übergangs zu sauberen, nachhaltigen, gerechten, kostengünstigen und inklusiven Energien,
- Gewährleistung der nachhaltigen Finanzierung für Klimaschutz,
- Gewährleistung des Schutzes des Ökosystems, dessen nachhaltige Nutzung und Wiedergewinnung,
- Verschmutzung durch Kunststoff beenden,
- Verminderung der Risiken von Naturkatastrophen und Aufbau widerstandsfähiger Infrastrukturen,
- Motivierung zur Multilateralität und Reformen im internationalen Finanzwesen,
- Management der globalen Schuldenanfälligkeit,
- Unterstützung des technologischen Wandels und der digitalen öffentlichen Infrastruktur,
- Unterstützung der digitalen Ökosysteme,
- Verbesserung des internationalen Finanzsystems und Lösung der Probleme im Finanzsektor.
- Die Beschlüsse des G 20 Gipfels sind Vorhaben und wichtige Anzeiger für nationale Versprechen, die bei den Treffen der COP 28 vom 30. November bis zum 12. Dezember in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf die Tagesordnung gesetzt werden könnten.